Zwei märchenhafte Jahre: Ein Resumee der Märchenspinnerei

Zwei märchenhafte Jahre: Ein Resumee der Märchenspinnerei

Die Spinnräder drehen sich nach wie vor

 

Um es gleich vorwegzunehmen, dies hier ist kein „Postmortem“ für die Märchenspinnerei, wie es in manch anderer Branche so schön heißt, wenn ein Projekt beendet ist und zu Grabe getragen wird. Es ist lediglich ein kurzes Innehalten und Reflektieren.

Wir wissen, dass wir mit der Verkündung am Dienstag vor acht Tagen Myalig zu verschieben eine Premiere in der Spinnerei hatten.

In 2 Jahre mit 14 Haupttiteln und einer Anthologie haben wir bisher noch keinen Titel absagen müssen. Etwas, worauf wir stolz sind. Etwas, was uns Disziplin, Durchbeißen und Dranbleiben gelehrt hat. Denn mit Hätte, Könnte und Vielleicht entstehen keine Bücher.

Das zumindest weiß jeder, der sich den Schritt auf dem Buchmarkt ins Selfpublishing wagt.

 

Am Anfang war die Idee

 

Moderne, interessante und für unsere Leser relevante Geschichten in märchenhafte Gewänder zu kleiden und so Tradition und literarische Kunst miteinander zu verbinden.

Es klang so einfach. Und doch gab es vermutlich keinen Fehler des Selfpublishing, den wir nicht wenigsten einmal gemacht haben.

Zwölf Bücher in den ersten zwölf Monaten waren ein Kraftakt, aber auch eine Leistung und ein Erfahrungsschatz, auf dem wir aufbauen wollen und werden.

Was also haben wir für uns daraus für Lehren gezogen?

Zunächst einmal haben wir gemerkt, dass wir diese hohe Zahl an Titeln im Jahr nicht halten können. Nicht, wenn wir Qualität bieten wollen.

Auf der Prämisse, die Titel pünktlich liefern zu können, haben wir uns das eine oder andere Mal verzettelt. Bei einigen, immer noch sehr sehr schönen Titeln, führte es dazu, dass Satz oder Format nicht stimmten oder dass die Autoren in kurzer Zeit noch schnell die letzten Korrekturen durchprügelten, dass sie nach Veröffentlichung selbst völlig ausgebrannt in der Versenkung verschwanden.

 

Gute Bücher brauchen somit Zeit!

 

Manchmal wirklich mehr, als wir einer kleinen Idee anfangs zugestehen wollen. Da wird dann aus der Kurzgeschichte für eine Anthologie doch mal der neunte Band der Märchenspinnerei. Oder ein gruselig schauriges Märchen braucht einfach länger, bis genug Blut die Messerklinge hinuntergeflossen ist und lässt halt auf sich warten. Und manchmal zeigt ein Buch, dass es vielleicht doch keine Märchengrundlage will, weil diese es in zu enge Korsette presst.

Dass es das gibt, das wissen viele von uns aus Projekten außerhalb der Märchenspinnerei:

Der Epos, der einfach wieder und wieder größere Auswüchse annimmt. Die Liebesgeschichte, die man nicht schreiben kann, weil die eigene Stimmung nicht passt.

Mancher mag nun vielleicht sagen: Ach, Weibergewäsch. Das hat mit Disziplin zu tun. Bücher sind ein Business wie jedes andere. Punkt.

Zu einem Teil ist das wohl wahr. Bücherschreiben ist ein Business, weil unsere kapitalistisch orientierte Gesellschaft aus allem ein Business macht. Wachstum, Wachstum bis zum Erbrechen.

Doch ist dies tatsächlich der Punkt, an dem wir uns erinnern, dass wir mit Gründung der Spinnerei eigentlich etwas anderes wollten.

 

Herzblut ist nicht nur das, was nach einem Vampirmassaker am Boden glitzert.

 

Nein. Herzblut ist das, was viele von uns Autoren antreibt. Es ist das, was das Selfpublishing groß gemacht hat, denn seien wir ehrlich: Wer waren denn die Pioniere des selbst Bücher Herausgebens?

Schon immer waren es die Autoren, die an ihre Geschichten glaubten. Die so sehr wollten, dass sie in die Welt gelangen, dass auch die Absagen unzähliger Verlage sie nicht erschüttert und nicht gehindert haben. Denn manchmal ist Literatur eben doch Kunst. Kunst die sperrig und spröde nicht immer mit glitzernden Ballkleidern auf Covern besticht, sondern mit Inhalten und Mehrwert.

DAS wollten wir schaffen. Einzigartige Geschichten, die das Märchenhafte mit dem Ernsten verweben, die zu Tränen rühren vor Lachen und Weinen und einen tieferen Sinn und grübelnde Gedanken zurücklassen.

 

Die Märchenspinnerei will Qualität und nicht Quantität.

 

Wenn wir nun all diese Gedanken in einen Topf werfen, dann kommt unterm Strich nur ein logischer Schluss raus: Die Märchenspinnerei hat noch eine Menge Geschichten zu erzählen!

Schon für den Beginn 2019 sind zwei Bücher bereits auf dem Weg zur Vollendung und auch weiterhin ist jeden zweiten Monat ein Titel geplant. Doch wollen wir uns tatsächlich die Freiheit erlauben, ab und an etwas nach hinten zu verschieben oder umzulegen, wenn wir merken, die Politur braucht ein wenig. Wir hoffen, ihr gesteht uns das zu.

Und seien wir mal ehrlich: Wenn das Warten auf einen Titel in Zukunft ein bisschen länger dauert, dann gibt es ja noch genug Bücher, die schon erschienen sind, die ihr noch nicht gelesen habt, oder?

Wir danken euch allen für die letzten zwei Jahre und freuen uns auf die nächsten, denn es bleibt spannend an der Spinnrädern der Märchenspinnerei.

<3

 

Eure Märchenspinnerinnen

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